Hamburg. Unwetter, Brände, Überschwemmungen: 219 Mal wurde die Bevölkerung in Deutschland im zurückliegenden Jahr über Cell Broadcast vor Gefahren gewarnt. Seit einem Jahr ist Cell Broadcast zur Bevölkerungswarnung im Einsatz und Teil des Warnmixes in der Bundesrepublik. Am 23. Februar 2023 wurde es bundesweit eingeführt, um Menschen auch direkt auf ihren Smartphones vor Katastrophen warnen zu können.
„Aus unserer Sicht ist Cell Broadcast ein voller Erfolg“, sagt Alexander Feldmann, Geschäftsführer der mecom. „Als Teil des Modularen Warnsystem (MoWaS), das wir im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) für die Bundesrepublik Deutschland entwickelt haben und betreiben, erfüllt Cell Broadcast einen wichtigen Zweck. Denn über diesen Warnkanal können zahlreiche Menschen direkt erreicht werden.“
„In enger Zusammenarbeit zwischen den Behörden, den Telekommunikationsanbietern und uns konnte Cell Broadcast vor einem Jahr eingeführt werden und ist seitdem ein weiterer relevanter Kanal für Warnungen in Deutschland“, ergänzt Mandy Best, Geschäftsführerin der mecom.
Meiste Cell-Broadcast-Warnungen in Nordrhein-Westfalen
Seit der Einführung vor einem Jahr wurde Cell Broadcast ca. alle anderthalb Tage ausgelöst. Die meisten Warnungen per Cell Broadcast erhielten Smartphone-Nutzer in Nordrhein-Westfalen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland schrillte das Handy 59 Mal. Die zweitmeisten Cell-Broadcast-Meldungen, nämlich 32, wurden in Rheinland-Pfalz ausgelöst. Bayern hat das Warnsystem 25 Mal im zurückliegenden Jahr verwendet.
Noch gar nicht zum Einsatz kam Cell Broadcast im Stadtstaat Bremen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt wurde die neue Technologie nur jeweils ein Mal seit ihrer Einführung vor einem Jahr ausgelöst.
Brände sind häufigster Anlass für Cell-Broadcast-Meldungen
Die Anlässe für das Auslösen von Warnmeldungen via Cell Broadcast sind sehr verschieden: Ob die Bergung einer Weltkriegsbombe, Waldbrände, der Ausfall des Notrufes, Stromausfälle, Überschwemmungen oder extremes Glatteis – die Behörden können die Bürger in Gefahrensituationen vor akuten Gefahren mit einer Nachricht direkt auf ihr Handy warnen.
Der häufigste Anlass für Cell-Broadcast-Meldungen im zurückliegenden Jahr waren Brände. 101 Mal wurde aus diesem Grund ein Alarm ausgelöst. Fast jede zweite Meldung ging damit auf Brände zurück (45 Prozent). Zweitmeiste Ursache für das Auslösen einer Warnmeldung per Cell Broadcast waren Naturgefahren und Wetterereignisse wie Hochwasser, schwere Gewitter oder Überschwemmungen (18 Prozent, 41 Ereignisse).
Auch über Ereignisse wie Bombenfunde oder Großveranstaltungen, die die öffentliche Sicherheit gefährden können, wurde per Cell Broadcast informiert. Auf diese Themen gehen zwölf Prozent aller Warnungen im vergangenen Jahr zurück (27 Ereignisse).
Im Juli und Juni wurde am häufigsten gewarnt
Die Monate mit den mit Abstand meisten Cell-Broadcast-Meldungen in Deutschland waren der Juni und der Juli 2023. Im Juni wurden 37, im Juli 29 Warnungen ausgespielt. Im August 2023 wurde die Technologie 24 Mal eingesetzt, im Mai 23 Mal.
So funktioniert Cell Broadcast
Mit Cell Broadcast können unter anderem Feuerwehr, Polizei oder Katastrophenschutz in Gefahrensituationen sowie der Bund für den Zivilschutz Warnmeldungen direkt und zielgerichtet auf die Smartphones vieler Nutzer schicken. Cell Broadcast ist einer von vielen Warnkanälen, die über das Modulare Warnsystem (MoWaS) angesteuert werden. MoWaS verteilt Warnmeldungen an zahlreiche angeschlossene Warnmittel wie TV, Radio, Warn-Apps, digitale Stadtinformationstafeln, Fahrgastinformationssysteme oder eben via Cell Broadcast aufs Handy.
Im Falle einer auftretenden Gefahr in einem bestimmten Gebiet können die zuständigen Behörden eine Warnung via MoWaS auslösen, die dann mit Hilfe von Cell Broadcast über die Netze der Mobilfunkanbieter auf die Endgeräte von Mobilfunkkunden ausgespielt werden. Alle Geräte, die in den Funkzellen der jeweiligen Region eingebucht sind und diese Technologie unterstützen, empfangen die Warnmeldung und geben – je nach Warnstufe – einen lauten Ton aus. Cell Broadcast funktioniert auch dann, wenn keine Datenverbindung besteht. Eine App ist zum Empfangen von Cell-Broadcast-Nachrichten nicht notwendig. Das Mobilfunkgerät muss lediglich mit Cell Broadcast kompatibel, eingeschaltet und empfangsbereit sein.
Über mecom
Die mecom Medien-Communikations-Gesellschaft mbH (kurz: mecom) ist Experte für Hochsicherheitsanwendungen, für die Übertragung sensibler Daten und die Bereitstellung ausfallsicherer Kommunikationswege. Als Pionier der manipulationssicheren Übertragung von Warnmeldungen in Deutschland ist mecom einer der führenden Player im Bereich der sicherheitskritischen Kommunikation. Die mecom mit Sitz in Hamburg wurde 1989 gegründet und ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Nachrichtenagenturen dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH, KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH, GEP Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH mit epd und AFP Agence France-Presse GmbH. Die dpa hält als größter Gesellschafter 50 Prozent der mecom-Anteile.
Ein Jahr Cell Broadcast: Cell-Broadcast-Warnungen nach Bundesländern
Nordrhein-Westfalen: 59
Rheinland-Pfalz: 32
Bayern: 25
Hessen: 20
Niedersachsen: 19
Schleswig-Holstein: 19
Baden-Württemberg: 10
Brandenburg: 8
Sachsen: 7
Thüringen: 7
Hamburg: 6
Berlin: 3
Saarland: 2
Mecklenburg-Vorpommern: 1
Sachsen-Anhalt: 1
Bremen: 0
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